Ironman Malaysia, 11.11.2017
Bis anhin hatte ich pro Jahr immer nur eine Langdistanz gemacht und ev. eine Halbdistanz. Das wollte ich einmal ändern und hatte mich deshalb für den Ironman Malaysia angemeldet. Der findet im November statt und ist somit zeitlich genug weit vom Ironman Zürich entfernt, welchen ich bis dato jedes Jahr als quasi mein Heimrennen absolvierte.
Nach der Vorbereitung in Australien traf ich fast zehn Tage vor dem Wettkampf auf der Insel Langkawi ein. Diese Insel liegt ganz nördlich in Malaysia und bei klarem Wetter kann man nach Thailand sehen. Nach einer guten Akklimatisation in den sehr hohen Temperaturen und einer fast hundertprozentigen Luftfeuchtigkeit ging es dann in die finale Vorbereitung. Zusätzlich zum normalen Check In-Stress kam hinzu, dass es zwei geografisch völlig von einander getrennte Wechselzonen gab. Das bedeutete, dass die beiden Wechselbeutel und das Fahrrad nicht an den gleichen Orten abgegeben werden mussten. Doch mit einer präzisen Planung und der Routine von Tonis eher „unruhigen“ Trainingsplänen war dieser Umstand eine gut zu meisternde Hürde. Spannend war eher, die total andere Teilnehmerspezies zu studieren. Inder, Japaner, Thailänder, Nepalesen, Chinesen, Singapurer, Malaysier etc. Alles Nationen, die wir in Europa eher weniger an Ironman Wettbewerben sehen.
Nach einer kurzen Nacht ging es dann um 08:00 Uhr mit dem Schwimmen los. Es musste zweimal das gleiche Dreiecke im Meer geschwommen werden, unterbrochen von einer kurzen Laufpassage am Strand. Das Gerangel hielt sich in Grenzen und meine Linienwahl bewährte sich als die Richtige. Obwohl ohne Neopren geschwommen wurde, konnte ich in meiner schwächsten Disziplin eine persönliche Bestzeit notieren. Die Radstrecke war grundsätzlich flach, hatte aber dennoch um die 1500 Höhenmeter. Die drückenden Verhältnisse der unglaublichen Luftfeuchtigkeit und Wärme machten sich nun bemerkbar. Die Kleider trockneten nie, das Helmvisier war permanent beschlagen und das Atmen fiel ziemlich schwer. Auch hier kam ich gut über die Runden, hatte auch keine Probleme mit den am Strassenrand lauernden Affen und kam mit der neuntbesten Velozeit overall in die Wechselzone. Diese zweite Wechselzone befand sich in einer grossen Messehalle für Flugzeugausstellungen. Natürlich klimatisiert und gefühlt auf Minustemperaturen heruntergekühlt.
Die Laufstrecke führte nun von dieser Halle ins Zielgelände, zu absolvieren war diese Strecke drei mal. Zwischenzeitlich hatte es geregnet, was die Luftfeuchtigkeit zu einer gefühlten Wand ansteigen liess. Besonders wenn man nach dem Wenden in der gekühlten Messehalle zurück ins Freie kam wurde man von Wärme und Feuchte fast erschlagen und eben, rannte wie in eine Wand. In meiner zweitschwächsten Disziplin konnte ich ebenfalls eine neue persönliche Bestzeit verbuchen und kam überglücklich ins Ziel. Da ich alleine in Malaysia war realisierte ich erst später am Abend, dass ich meinen ersten Podestplatz an einer Sportveranstaltung (abgesehen vom Schulsporttag in der Primarschule) erkämpft hatte und sogar nach Hawaii kann. Umso grösser war dann die Freude und bei der Slotvergabe musste ich schon eine Träne verdrücken. Doch die Emotionen vergingen ziemlich schnell, da man noch an der Slotvergabe die tausend Dollar Startgebühr für Hawaii abdrücken muss. Tut man das nicht, bleibt man zuhause.
Danke Toni für die gute Vorbereitung und Natascha für die vielen wichtigen Tipps zum Abenteuer Ironman Malaysia 2017!